Gemeinsame Pressemitteilung der DAK-Gesundheit und des Deutschen Lehrerverbandes: Jede vierte Lehrkraft Burnout-gefährdet

  • Sonder-Präventionsradar der DAK-Gesundheit untersucht Belastungen, Sorgen und Ängste in NRW
  • Pandemie sorgt für massiven Anstieg der Überstunden
  • Präsident des Deutschen Lehrerverbandes begrüßt Studie

Hamburg, 26. November 2020. Ängste, Überstunden, Unsicherheit: Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland sind durch die anhaltende Corona-Krise massiv belastet. Jede vierte Lehrkraft ist regelmäßig emotional erschöpft und zeigt Burnout-Symptome. In den Schulen machen sich 65 Prozent der Beschäftigten größere Sorgen um die eigene Gesundheit. Außerdem arbeiten sie im Schnitt pro Woche fast einen Arbeitstag zusätzlich. Das zeigt eine aktuelle Sonderanalyse „Lehrergesundheit in der Corona-Pandemie“. Sie wurde im Auftrag der DAK-Gesundheit vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel erstellt. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, begrüßt die DAK-Studie. Damit gebe es erstmals eine klare Bestandsaufnahme über die Mehrbelastung von Lehrkräften in Corona-Zeiten, die auch konkreten Handlungsbedarf für die Politik aufzeige.

Grundlage der Analyse ist eine umfassende Online-Befragung des IFT-Nord von 2.300 Lehrkräften verschiedener Schulformen im Oktober 2020 in Nordrhein-Westfalen. Laut Studienleiter Prof. Dr. Reiner Hanewinkel kann die Untersuchung auch auf andere Bundesländer und Schulen übertragen werden, da die Ausnahmesituation und Herausforderungen bundesweit größtenteils vergleichbar seien.

Gutes Bildungssystem braucht gesunde Lehrkräfte

In der Befragung geben 90 Prozent der Lehrkräfte an, der Schulunterricht sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich anstrengender geworden. Gründe seien das Durchsetzen der Corona-Maßnahmen bei den Schülern, der eigene Gesundheitsschutz sowie der Ausfall von Kollegen. 28 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer zeigen eine ausgeprägte Erschöpfung, die auf einen Burnout hinweisen kann. Ferner habe die Corona-Situation die Symptome verschärft. „Emotionale Erschöpfung ist ein wesentlicher Risikofaktor für Burnout“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Wir erleben aktuell, wie stark die seelische Gesundheit vieler Lehrkräfte unter der Corona-Pandemie leidet. Um die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems zu gewährleisten, sind gesunde Lehrerinnen und Lehrer eine Grundvoraussetzung. Da Corona noch länger ein Thema sein wird, gehört auch die Arbeitssituation der Lehrkräfte unter Pandemie-Bedingungen verstärkt in den Fokus der Politik.“

DL-Präsident Meidinger: Studie zeigt konkreten Handlungsbedarf

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Heinz-Peter Meidinger, begrüßt die vorgelegte Studie. Die Untersuchung der DAK-Gesundheit liefere erstmals nicht nur eine klare umfassende Bestandsaufnahme über die Mehrbelastung von Lehrkräften in Corona-Zeiten, sondern zeige auch konkreten Handlungsbedarf auf. Er betont: „Viele Lehrkräfte machen sich Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die der Schülerinnen und Schüler. Das ist ein Hinweis darauf, dass die gegenwärtigen Hygieneschutzmaßnahmen nicht ausreichen. Neben der Mehrarbeit erschweren aber auch die fehlenden Vorgaben der Politik und der Personalmangel den Schulalltag in Corona-Zeiten, wie die Befragung zeigt.“

Lehrerinnen und Schulleitung am stärksten beeinträchtigt

Laut DAK-Studie belastet die Corona-Situation in den Schulen vor allem die weiblichen Lehrkräfte und die Schulleitungen. Rund ein Drittel der Lehrerinnen und Lehrer hat aufgrund der Pandemie Angst, zur Schule zu gehen. 65 Prozent der Befragten machen sich größere Sorgen um die eigene Gesundheit. Acht von zehn Lehrkräften belastet die Unsicherheit der kommenden Monate. Die Mehrheit der Pädagogen sorgt sich zudem um die psychische Gesundheit der Schulkinder und den Lernfortschritt ihrer Schulklassen. „Die Situation ist aktuell bundesweit gleich: Die Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, den umfassenden Verhaltensempfehlungen nachzukommen und alle angeordneten Corona-Maßnahmen bestmöglich umzusetzen, beziehungsweise sich selbst und auch andere zu schützen“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Hanewinkel vom IFT-Nord. „Diese Pflichten und Herausforderungen führen zu Ängsten und Belastungen beim Einzelnen.“ Dazu kommen regelmäßige Überstunden. 84 Prozent der Lehrkräfte haben das Gefühl, im Schuljahr 20/21 Corona-bedingt mehr zu arbeiten. Im Durchschnitt leisten Lehrerinnen und Lehrer sechs Überstunden pro Woche – bei Schulleitungen sind es neun Stunden.

Innovationsschub für das digitale Lernen

Die Lehrkräfte wünschen sich in der Corona-Krise vor allem klare und einheitliche Vorgaben vom Ministerium. Sie wollen, dass ihnen ausreichend Schutzmittel und technische Geräte zur Verfügung gestellt werden und sich in den Schulen ein höherer Arbeitsschutz durchsetzt. Gleichzeitig fordern die Lehrerinnen und Lehrer mehr Fortbildungen zum Distanzlernen oder für digitales Lernen. „Es reicht nicht, Lüftungskonzepte zu entwickeln“, betont Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Wir müssen die Corona-Krise auch als einen Innovationsschub für die Digitalisierung unserer Schulen begreifen.“

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,6 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

Der Deutsche Lehrerverband vertritt über seine Bundesverbände DPhV, VDR, BvLB und KEG insgesamt etwa 165 000 Lehrkräfte in der Bundesrepublik Deutschland. Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608.

Den ausführlichen Ergebnisbericht zur Studie finden Sie unter https://www.dak.de/dak/bundesthemen/corona-krise-jede-vierte-lehrkraft-burnout-gefaehrdet-2389006.html#/.

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Appell des Deutschen Lehrerverbands anlässlich des morgigen Treffens von Bund und Ländern zur Fortführung von Corona-Beschränkungen:

Wir brauchen mehr Gesundheitsschutz an Schulen und ein umfassendes Konzept zur langfristigen Sicherung von Unterricht und Bildungsqualität!

Das Präsidium des Deutschen Lehrerverbandes hat das Fehlen klarer Richtlinien für den Umgang von Schulen mit der Pandemie bei steigenden Infektionszahlen mit Blick auf das Treffen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin beklagt. DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger betonte: „Schulen können sich von stark gestiegenen Infektionszahlen in der Gesamtbevölkerung nicht abkoppeln. Wir müssen die Balance zwischen Bildungsauftrag und Gesundheitsschutz neu finden.“ Notwendig sei nach Auffassung des DL bei fehlender Abstandswahrung eine bundesweite Maskenpflicht auch im Unterricht zumindest an weiterführenden Schulen sowie eine Wiedereinführung des Abstandsgebots an Schulen in Hotspot-Gebieten.

Der DL forderte die Bundesländer auf, wieder Hygienestufenpläne in Kraft zu setzen, die klar regeln, ab welchen Inzidenzzahlen in einer Region Handlungsbedarf besteht, also z. B. der Mindestabstand im Unterricht wieder eingeführt werden muss.

Das Präsidium des DL hielt in einem einstimmigen Beschluss fest: „Wir sind der Überzeugung, dass es kein Einheitskonzept und keine auf alle Schulen passenden identischen Lösungen gibt. Es muss vor Ort abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen, vom Alter der Kinder und Jugendlichen, der Schulart, den räumlichen, organisatorischen Gegebenheiten und der digitalen Ausstattung differenziert, flexibel und angemessen reagiert werden, dabei ist den Schulleitungen in Absprache mit den Schulträgern und Gesundheitsämtern ein großer Handlungsspielraum einzuräumen.“

DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger betonte: „Es ist besser, jetzt flexible Alternativmodelle zum kompletten Präsenzunterricht vorzuhalten und einzuführen, als demnächst wie in anderen Ländern vor dem Infektionsgeschehen zu kapitulieren und die Schülerinnen und Schüler wieder komplett in den Distanzunterricht schicken zu müssen. Gerade wegen der Tatsache, dass Kinder oft keine Symptome entwickelten, aber trotzdem Infektionen weitergeben könnten, bräuchten Schulen erhöhte Hygieneschutzmaßnahmen! Jetzt hat man noch die Chance, kontrolliert zu bremsen, um eine Vollbremsung, also komplette Schulschließungen zu vermeiden.“

Der DL hat eine Reihe von Handlungsfeldern identifiziert (Abstandswahrung, Hybridunterricht, Atemschutzmaskenpflicht, Lüftungskonzepte, feste Lerngruppen, Quarantäneregelungen, Schnelltests, Impfstrategien), bei denen umgehend Maßnahmen ergriffen werden müssen, angepasst an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen, um Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu schützen und gleichzeitig eine bestmögliche Bildung der Kinder und Jugendlichen unter den gegebenen Bedingungen sicherzustellen.

Abschließend forderte der DL-Präsident von der Kultusministerkonferenz:

  • die baldige Entwicklung von Unterrichtskonzepten
  • den Ausbau der digitalen Lernplattformen der Bundesländer
  • niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten zum Internet für Schülerinnen und Schüler
  • zusätzliches Lehrpersonal für die Verkleinerung der Lerngruppen
  • ein umfassendes langfristiges Lernkonzept für die Schulen.

Die Maßnahmen, um Unterrichtsqualität und Gesundheitsschutz in der gegenwärtigen Situation zusammenzubringen, finden sich hier auf der Webseite des Deutschen Lehrerverbandes unter https://www.lehrerverband.de/mehr-sicherheit-fur-schuler-und-lehrkrafte/.

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

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Mehr Sicherheit für Schüler und Lehrkräfte!

Wir brauchen dringend Maßnahmen für einen besseren Gesundheitsschutz und ein umfassendes Konzept, wie Bildungsqualität in Corona-Zeiten auch langfristig gesichert werden kann!

Die Corona-Schulpolitik der meisten Bundesländer ist gekennzeichnet durch fehlende langfristige Konzepte. Es braucht aber einen langfristigen Plan durch die Corona-Krise, um Eltern, Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche nicht tagtäglich durch neue Maßnahmen zu verunsichern bzw. sich weiter das Handeln durch kurzfristiges Reagieren auf Infektionsverläufe diktieren zu lassen. Vernünftige und ausgewogene Maßnahmen müssen sich am Ziel, Gesundheitsschutz und Bildung gleichermaßen zu gewährleisten, orientieren.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen schon vor Beginn des eigentlichen Winters fordern der Deutsche Lehrerverband und seine Mitgliedsverbände DPhV, VDR, BvLB und KEG die Regierungen der Bundesländer auf, den Schulen und somit den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften sowie den darüber hinaus betroffenen Familien endlich angemessenen Gesundheitsschutz zuzugestehen. Während überall in der Gesellschaft die Kontakte vermindert und Abstände eingehalten werden sollen, sitzen in Klassenzimmern Mitglieder aus oft 30 Haushalten für längere Zeiträume auf engem Raum zusammen, und das tagtäglich und in unterschiedlichen Zusammensetzungen, ohne Abstand und vielfach auch ohne Atemschutzmasken. Auch in den Fahrzeugen des ÖPNV auf dem Weg zur Schule kann Abstand oft nicht gewährleistet werden, und es treffen viele Jahrgänge aufeinander.

Wer in einem Monat, in dem es um das Brechen der zweiten Corona-Welle geht, die Schulen aus den Handlungsoptionen fast komplett ausblendet, handelt fahrlässig und riskiert, dass demnächst umso härtere Maßnahmen drohen. Jetzt hat man noch die Chance, kontrolliert zu bremsen, um eine Vollbremsung, also komplette Schulschließungen zu vermeiden.

Der Deutsche Lehrerverband fordert, dass die Politik für angemessenen Gesundheitsschutz sorgt und sich nicht mit der auch aus Sicht der Wissenschaft unhaltbaren Annahme herausredet, dass Schulen vom Infektionsgeschehen nicht betroffen seien. Zahlreiche Menschen ohne Abstand über größere Zeiträume in nicht selten schlecht belüftbaren Räumen – das ist für Corona-Viren ein idealer Nährboden. 

Wir fordern die Wiederinkraftsetzung von Hygienestufenplänen, die klar regeln, ab welchen Inzidenzzahlen in einer Region Handlungsbedarf besteht, also z.B. der Mindestabstand im Unterricht wieder eingeführt werden muss.

Der Deutsche Lehrerverband ist der Überzeugung, dass es kein Einheitskonzept und keine auf alle Schulen passenden identischen Lösungen gibt. Es muss vor Ort abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen, vom Alter der Kinder und Jugendlichen, der Schulart, den räumlichen, organisatorischen Gegebenheiten und der digitalen Ausstattung differenziert und angemessen reagiert werden, dabei ist den Schulleitungen in Absprache mit den Schulträgern und den Gesundheitsämtern ein großer Handlungsspielraum einzuräumen. Feste Ansprechpartner für Schulen an den Gesundheitsämtern sind dabei ein wichtiger Baustein.

Es ist besser, jetzt flexible Alternativmodelle zum kompletten Präsenzunterricht vorzuhalten und einzuführen, als demnächst wie in anderen Ländern vor dem Infektionsgeschehen zu kapitulieren und die Schülerinnen und Schüler wieder komplett in den Distanzunterricht schicken zu müssen.

Der DL hat folgende Handlungsfelder identifiziert, bei denen umgehend Maßnahmen ergriffen werden müssen, angepasst an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen, um Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu schützen und gleichzeitig eine bestmögliche Bildung der Kinder und Jugendlichen unter den gegebenen Bedingungen sicherzustellen:

Gesundheitsschutz von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften:

  • Abstand halten – dies kann, je nach Schule und Schulform durch unterschiedliche Maßnahmen erreicht werden:
    • Verkleinerung der Klassen – in den Klassen sind weniger Personen, was automatisch dazu führt, dass die Abstände im Klassenraum wieder eingehalten werden können, die Aerosolbelastung während des Unterrichts geringer ist und besser durch Lüften vermindert werden kann.
    • Wo nicht zusätzliche Räume und Lehr-/Aufsichtspersonal zur Verfügung stehen, muss der Unterricht der reduzierten Gruppen im Wechsel erfolgen – im optimalen Fall digital unterstützt, aber auch ein Wechselunterricht, bei dem die Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht mit Aufgaben für zuhause ausgestattet werden, ist einer vollständigen Schulschließung vorzuziehen.
    • Wechselunterricht führt auch dazu, dass die problematische Überfüllung von Schulbussen auf dem Weg zu Schule vermieden wird.
    • Wechselunterricht und zeitweises Distanzlernen in älteren Jahrgängen einer Schule kann ermöglichen, dass die Schule den Präsenzunterricht für die jüngeren, noch nicht so selbständigen Jahrgänge in größerem Ausmaß aufrechterhalten kann, weil die entsprechenden Räume zur Verfügung stehen.
    • Bei fehlender Möglichkeit zur Einhaltung der Abstände sollte in allen Bundesländern die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auch im Unterricht gelten, um wenigstens den gegenseitigen Schutz der Anwesenden durch Masken zu gewährleisten.
  • Feste Lerngruppen, keine Durchmischung
    • Während vorgeschlagen wird, dass Haushalte möglichst nur noch Kontakt mit einem weiteren Haushalt haben, begegnen sich Kinder und Jugendliche nicht nur im Unterricht im Klassenverband, sondern häufig auch in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen in neuer Zusammensetzung zur Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung – dies muss vermieden werden.
    • Auch auf dem Weg zur Schule, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln, werden durch die Anzahl der Kinder und Jugendlichen und die Enge in den Fahrzeugen die Distanzregeln und die Regeln für in sich geschlossene Kontaktgruppen oft ad absurdum geführt. Hier können versetzte Anfangszeiten, wo organisatorisch möglich, sowie reduzierte Lerngruppengrößen im Wechselbetrieb Entlastung bringen.
  • Lüftungskonzepte:
    • Das Lüften eines eng besetzten Raumes in kurzer Zeit hat Grenzen, erst recht, wenn sich nicht alle Fenster öffnen lassen und sich damit kein optimaler Luftzug zum Querlüften herstellen lässt. Ständige Lüftungspausen während des Unterrichts tragen zudem nicht zu einer guten Lernatmosphäre bei.
    • Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Lüftungssysteme und Kombinationen von Lüftungsgeräten und Trennwänden zwischen den Personen in einem Raum die Aerosolbelastung deutlich vermindern. Während an vielen Arbeitsstätten entsprechende Geräte angeschafft werden, bleibt der Bildungsbereich in dieser Hinsicht in vielen Bundesländern außen vor, obwohl für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Schutz an diesem Ort, an dem sie mehrere Stunden des Tages verbringen, genauso wichtig ist.
  • Angemessene verlässliche und transparente Regelungen zu Quarantänemaßnahmen
    • Der DL ist der Auffassung, dass es angesichts der Aerosolproblematik nicht ausreichend ist, bei Infektionsfällen nur die Sitznachbarn in Quarantäne zu schicken, auch wenn Maskenpflicht im Unterricht bestand.Dagegen erscheint uns der Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums, zwar grundsätzlich bei Infektionen die ganze Lerngruppe in Quarantäne zu schicken, nach negativem Schnelltest diese aber bereits nach fünf Tagen zu beenden, als überlegens- und begrüßenswert.
  • Schnelltests
    • Schnelltests bieten zwar keine hundertprozentige Genauigkeit, können aber unbemerkte, symptomlose Infektionen aufdecken und Infektionsausbrüche an Schulen verhindern helfen – vor allem, wenn das Infektionsgeschehen gerade besonders die jüngeren Altersgruppen betrifft.
    • Vor allem nach den Weihnachtsferien können Schnelltests einen Start der Schulen ermöglichen, der etwas Sicherheit für alle Beteiligten bietet.
    • Schnelltest sind auch für ganze Schulen punktuell zu empfehlen, um bessere Orientierung über das Infektionsgeschehen an Schulen im Kontext mit den Inzidenzzahlen in der Umgebung zu erhalten.
  • Impfungen
    • Positive Nachrichten aus dem Bereich der Impfstoffentwickler machen Hoffnung darauf, dass ein Impfstoff in gewissem Maße bereits im Lauf des 2. Halbjahrs des aktuellen Schuljahrs zur Verfügung stehen könnte. Risikogruppen und Personen, die im Gesundheitssystem tätig sind, müssen selbstverständlich als erstes geschützt werden – bei den darauffolgenden Impfungen sollten Lehrkräfte und Mitglieder der Schulverwaltung aber auf jeden Fall ebenfalls besonders berücksichtigt werden.
  • Schutz der Lehrkräfte vor Überlastung
    • Die vielfältigen Ansprüche an die Lehrkräfte – Gestaltung verschiedener Unterrichtsformen, zusätzliche Aufsichtspflichten, die Vereinbarung von Unterricht und Wissensvermittlung auf der einen und die Durchsetzung von Gesundheitsschutzmaßnahmen auf der anderen Seite, oft im Konflikt mit Eltern oder Schülerinnen und Schülern – führen teilweise jetzt schon zu Überlastung von Lehrerinnen und Lehrern.
    • Maßnahmen, die Präsenzunterricht in der Schule ermöglichen, oder auch die Einführung von Wechsel- oder Distanzunterricht müssen immer auch danach bewertet werden, inwieweit sie von den vorhandenen Lehrkräften umgesetzt werden können.

Langfristige Sicherstellung der Bildungsqualität auch in Quarantäne-Zeiten:

    • Entwicklung von Unterrichtskonzepten, die das Lernen durch digitale Medien unterstützen, um modernen Unterricht zu gestalten und zu gewährleisten.
    • Ausbau der digitalen Infrastruktur: Zwar hat die digitale Ausstattung von Schulen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern seit Beginn der Pandemie an Fahrt aufgenommen, aber es fehlt noch an vielen Schulen an der Infrastruktur und an Geräten, Betreuung der IT durch Fachkräfte, Weiterbildung der Lehrkräfte – die digitale Ausstattung der Schulen ist noch lange nicht abgeschlossen und die bisher bereitgestellten Mittel können nur der Anfang sein. 
    • Dies gilt auch für den Ausbau der digitalen Lernplattformen der Bundesländer – Lehrkräfte müssen sich bei Wechselunterricht und Distanzunterricht auf digitale Unterstützung bei Videoübertragung, bei Bereitstellung von digitalem Unterrichtsmaterial und durch Chatfunktionen etc. verlassen können. Der Ausbau der Plattformen ist auch notwendig, damit sich Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in einem datenschutzrechtlich sicheren Raum bewegen können.  
    • Schülerinnen und Schüler brauchen niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten zum Internet, vor allem, wenn z.B. WLAN aus finanziellen Gründen in der Familie nicht vorhanden ist.
    • Zusätzliches Lehrpersonal wird benötigt, um einerseits eine Verkleinerung der Lerngruppen dauerhaft zu ermöglichen – dies wird auch beim Nachholen der Bildungsinhalte nach der Corona-Krise helfen. Zusätzlichen Bedarf an pädagogischem Personal braucht es auch, um Schülerinnen und Schülern zusätzliche Lernangebote nachmittags und in den Ferien zu machen.
    • Wie schon das zweite Halbjahr des vergangenen Schuljahrs, so wird auch das Schuljahr 2020/21 ein schwieriges sein. Schülerinnen und Schüler sollen ihre Bildungsbiographie ohne Lerndefizite und Kompetenzverluste fortsetzen können, daher hilft es ihnen nicht, wenn für dieses Jahr alle Noten gestrichen werden würden oder die Versetzung für alle ungeachtet der Leistungen gilt.
    • Der Deutsche Lehrerverband fordert ein umfassendes langfristiges Lernkonzept für die Schulen, das über das letzte und dieses Schuljahr hinausgreift sowie auch den großen zeitlichen Druck mindert, der auf allen Beteiligten derzeit lastet. Unterrichtsinhalte, Anzahl der Leistungsnachweise und Inhalte der jeweiligen Abschlussprüfungen können im Sinne einer Schwerpunktsetzung der Situation entsprechend vorübergehend angepasst werden. Der Handlungsspielraum innerhalb der rechtlichen Strukturen kann dabei ausgenutzt werden. Zu prüfen ist im Einzelfall, ob ein freiwilliges Wiederholungsjahr sinnvoll sein kann, um Lerndefizite zu beheben. Gleichzeitig müssen wir alles dafür tun, dass die Abschlussqualität und das qualifizierte Übertrittsverfahren in hoher Qualität erhalten bleiben. So erhalten Schülerinnen und Schülern eine faire Chance im Hinblick auf ihr schulisches und damit berufliches Fortkommen.

Dieses Papier zum Download als PDF: Unterrichtsqualität und Gesundheitsschutz

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Meidinger warnt vor Kleinreden der Infektionsgefahren an deutschen Schulen

Deutscher Lehrerverband für mehr Gesundheitsprävention sowie flexible, den Gegebenheiten vor Ort Rechnung tragende differenzierte Unterrichtsmodelle

Als falsch und gefährlich hat der DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger die weitgehende Abkehr der Länder und der Kultusministerkonferenz von den Hygienestufenplänen bezeichnet. Diese sahen eine Verschärfung von Hygieneschutzmaßnahmen über Atemschutzmaskenpflicht auch im Klassenzimmer bis hin zur Wiedereinführung der Abstandsregel vor. Er betonte: „Es ist wichtig, dass in Schulen auf regional stark ansteigende Infektionszahlen im Sinne des Gesundheitsschutzes angemessen reagiert wird. Eine bloße Beschränkung auf Quarantänemaßnahmen ist mit Sicherheit nicht ausreichend!“

Der Verbandspräsident wandte sich scharf gegen den von manchen Politikern erweckten Eindruck, dass Schulen im Infektionsgeschehen keine oder nur eine geringe Rolle spielten. Er wies darauf hin, dass z. B. in Berlin die Altersgruppe der 15- bis 19-jährigen aktuell die höchsten Ansteckungsraten überhaupt aufweise, eine Altersgruppe, die ganz überwiegend noch Schulen besuche. Eine reine Fokussierung an Schulen auf festgestellte Infektionen blende aus, dass es nach aktuellen Studien eine hohe, wohl bis zum Faktor 5 reichende Dunkelziffer nicht erkannter Infektionen unter Kindern gebe, die aber trotz fehlender Krankheitssymptome die Erkrankung sehr wohl etwa an Risikopersonen weitergeben könnten. Da, wo eine Kontaktverfolgung in den Gesundheitsämtern noch möglich sei, landeten die Schulen gegenwärtig nach dem privaten Umfeld und dem Arbeitsplatz bereits an dritter Stelle.

Das Präsidium des Deutschen Lehrerverbands, dem die Bundesverbände DPhV, VDR, BvLB und KEG angehören, ist sich einig, dass es keine auf alle Schulen gleichermaßen anwendbare Einheitslösungen geben kann. Stattdessen muss es den Schulen bei Maßnahmen zu erhöhtem Hygieneschutz ermöglicht werden, abhängig vom Infektionsgeschehen, der Schulart, der digitalen Schulausstattung, den Altersgruppen und der sozialen Zusammensetzung der Schülerschaft flexible, differenzierte und passgenaue Lösungen eigenständig in Absprache mit den Gesundheitsämtern zu entwickeln.

Meidinger erklärte: „An einer berufsbildenden Schule mit guter digitaler Infrastruktur und einer schon älteren, eigenständiges Arbeiten gewohnten Schülerschaft ist es beispielsweise einfacher, wieder vorübergehend in den Distanzunterricht zu gehen als etwa an einer Grundschule, wo es besonders wichtig ist, Kinder, die zuhause nicht unterstützt und betreut werden können, im Präsenzunterricht zu halten. Es könnte aber auch innerhalb einer Schul­art, sei es Gymnasium, Realschule oder Gesamtschule, nach Altersgruppen differenziert vorgegangen werden, um den Hygieneschutz in der Schule und in den Schulbussen zu verbessern!“

Der DL-Vorsitzende betonte abschließend, dass alles getan werden müsse, um Präsenzunterricht möglichst umfassend und lange aufrecht zu erhalten. Er fügte an: „Aber nicht um jeden Preis! Wir müssen die Balance finden zwischen Erfüllung des Bildungsauftrags und gleichzeitigem bestmöglichen Gesundheitsschutz. Wenn man sich aktuell anschaut, welche unterschiedlichen Regeln für die Gesellschaft und im Gegensatz dazu an den Schulen gelten, wo Mitglieder aus bis zu 30 Haushalten eng und oft auch noch ohne Maskenschutz nebeneinander sitzen, dann ist diese Balance mit Sicherheit nicht mehr gewahrt! Falls die Politik Schulen offen halten will, muss sie im Vorfeld mehr dafür tun als derzeit geschieht!“

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

Bildungspolitik von der zweiten Welle eiskalt erwischt!

Deutscher Lehrerverband wendet sich mit dringlichen Forderungen und Lösungsvorschlägen an die Politik

„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, drohen flächendeckende Schulschließungen!“

Die im Deutschen Lehrerverband (DL) organisierten Verbände DPhV, VDR, BvLB und KEG schlagen Alarm und fordern die Politik in einer konzertierten Aktion auf, den Gesundheitsschutz für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in der Corona-Krise deutlich zu erhöhen. Die Pandemiesituation wird sich nicht in kurzer Zeit bewältigen lassen, daher braucht es langfristige Lösungen und verlässliche Handlungsrichtlinien, um das Infektionsrisiko an den Schulen so gering wie möglich zu halten, die dort stattfindenden Kontakte zu beschränken und Abstände zu wahren.

Im bisherigen Betrieb seit der Wiedereröffnung der Schulen, oft ohne Abstandsregeln und Maskenpflicht, setzen die Kultusminister Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler Gefahren aus, die auf offener Straße mit Bußgeldern belegt werden – ganz so, als ob es das Virus in den Schulen nicht gäbe. „Wir sagen: Schulen offen halten: Ja – angepasst an das aktuelle Infektionsgeschehen. Aber Schulen im Vollbetrieb um jeden Preis: Nein! Jetzt braucht es verantwortungsvolles Handeln, weitere Infektionsschutzmaßnahmen und Handlungsrichtlinien bei steigenden Infektionszahlen, sonst drohen in der Konsequenz wieder flächendeckende Schulschließungen“, betont DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger.

Lüften ist gut, Lüftungsanlagen sind besser

Die Kultusministerkonferenz KMK will mit der Zahlenkombination 20 – 5 – 20 über den Winter kommen und den vollen Präsenzunterricht gewährleisten, und das trotz rasant steigender Infektionszahlen: 20 Minuten Unterricht, 5 Minuten Quer- und Stoßlüften, um dann erneut 20 Minuten zu unterrichten. Die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, Schulklassen ab einem bestimmten Infektionsgeschehen wieder zu teilen, schlägt die Politik ebenso in den Wind wie die Erkenntnisse des Umweltbundesamtes, wonach Lüften ohne zusätzlichen Raumluftfilter in vielen Gebäuden nicht ausreicht. Lüftungsanlagen sind daher an vielen Schulen zwingende Notwendigkeit. Die Installation der Raumluftreiniger hätte zudem den positiven Effekt, dass auch Grippeviren minimiert werden und zusätzliche Krankheitsausfälle vermieden würden. Auch der Einsatz von Plexiglaswänden zwischen den Tischen trägt zum Schutz bei. Es braucht eine schnelle Bestandsaufnahme nach einheitlichen Parametern in allen Bundesländern, um festzustellen, welche Räume bereits durch bestehende Systeme gut gelüftet werden und wie viele Räume eine Unterstützung durch Luftfilteranlagen brauchen. Mehrere Bundesländer haben bereits Programme zur Beschaffung entsprechender Geräte aufgelegt, der Deutsche Lehrerverband fordert die übrigen Länder und die KMK auf, vor dieser Investition in die Gesundheit der Schülerinnen und Schülern und der Lehrkräfte nicht zurückzuschrecken.

Der kritische Grenzwert von Corona-Neuinfektionen wird in immer mehr Städten und Kommunen überschritten. In diesen Hotspots fordert der Deutsche Lehrerverband, die Klassen unverzüglich zu halbieren. „Es empört uns, dass die beschlossenen und vom RKI empfohlenen Richtwerte einer Inzidenzzahl von 35/50 der Corona-Ampel für verschärfte Hygieneschutzmaßnahmen an Schulen von der Bildungspolitik komplett ignoriert werden, um Schulen unter inakzeptablen Bedingungen offen zu halten“, so Heinz Peter Meidinger. „Die KMK hat bei ihrer letzten Sitzung mit ihrer Entscheidung, dass Quer- und Stoßlüften bei Minusgraden ausreichend sei, eine rote Linie überschritten und sich damit aus der Verantwortung gegenüber dem Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler gestohlen. Es braucht Richtlinien und klare Handlungsanweisungen, ab welchen Inzidenzzahlen eine Maskenpflicht für welche Klassenstufen gilt und ab wann es notwendig ist, die Klassen wieder zu teilen.

AHA-Regeln müssen auch in Schulen gelten

„Die Kultusministerkonferenz muss eine ganz klare Orientierung für den Schulbetrieb in ihrem KMK-Vier-Stufen-Modell nach den Vorgaben des RKI geben, anhand derer dann tatsächlich vor Ort entschieden wird“, so die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing. „Hier gilt als Maßstab für die Stufe 2 der Inzidenzwert von 35 Fällen binnen 7 Tagen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer kreisfreien Stadt oder innerhalb eines Landkreises, für die Stufe 3 der Inzidenzwert von 50, bei dem in den Schulen wieder die AHA-Regeln eingehalten werden sollten, was auf kleinere Klassen hinausläuft. Es ist die Aufgabe der Politik dafür zu sorgen, dass diese Regeln eingehalten werden und die Gesundheitsämter hier entsprechend einheitlich, nachvollziehbar und verlässlich agieren.“ 

Differenzieren nach Schülergruppen – Präsenz- und Online-Unterricht angepasst an das Infektionsgeschehen in verkleinerten Lerngruppen

Das grundlegende Übel ist, dass die Politik Schule über einen Kamm schert. Statt zwischen den einzelnen Schulformen zu differenzieren und entsprechende Bedarfe von Grundschülern bis hin zu Berufsschülern klar zu definieren, sind Schüler gleich Schüler.

Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe II müssen anders als Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe I nicht zwingend durchgängig Präsenzunterricht haben, sondern können dann, wenn die technischen Voraussetzungen gewährleistet sind, parallel oder im Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht lernen. Dies sollte vor Ort entschieden werden – orientiert an den Inzidenzwerten gemäß RKI.

„Für unsere ganz jungen Schülerinnen und Schüler in der Grundschule gilt es, so viel Präsenzunterricht zu ermöglichen. Junge Kinder brauchen beim Lernen die Beziehung, um ein tragfähiges Fundament für ihr zukünftiges Lernen aufbauen zu können“, betont Gerlinde Kohl, die Vorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG).

Mut zu unkonventionellen Lösungen

Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes für Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) weist auf unkonventionelle Wege hin, um flächendeckende Schulschließungen zu verhindern: „Statt mantrahaft alles schön zu reden, müssen gemeinsam schnell umsetzbare Lösungen herbeigeführt werden: So könnten beispielsweise leerstehende Veranstaltungs-Locations oder Stadtteilzentren als zusätzliche Unterrichtsräume angemietet werden, um Schulklassen zu teilen und so das Gesundheitsrisiko für Lehrkräfte wie Schülerinnen und Schüler zu minimieren. Denn die Unversehrtheit aller hat oberste Priorität, um nicht sehenden Auges in die erneute Schulschließungen mit all ihren gesellschaftlichen Folgen zu rutschen.“

Eugen Straubinger ebenfalls Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung, fordert, dass die Absage der KMK zum Einbau von Lüftungsanlagen gekippt wird und macht folgende Rechnung auf: „NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer schätzt, dass flächendeckend rund 100 Euro pro Schüler in die Filtertechnik investiert werden müssten – und spricht von Unsummen, die das verschlingen würde. Legt man diese Zahl zu Grunde, müssten bei bundesweit 11 Millionen Schülerinnen und Schüler 1,1 Milliarden Euro investiert werden, um alle rund 43 000 Schulen mit dieser Technik auszustatten. Das sind im Vergleich zu den neun Milliarden Euro, die die Rettung der Lufthansa bisher gekostet hat, Peanuts. Das sollte es den Regierenden wert sein, um das Recht auf Bildung in der Coronakrise nicht zu verspielen.“ Er ergänzt: „Dazu kommt, dass in den Berufsschulen auch Lüftungstechniker und Anlagenbauer ausgebildet werden. Wenn unsere Schulen Lüftungsanlagen aus heimischer Produktion beziehen könnten, hätte dies einen deutlichen Einkommens- und Beschäftigungseffekt für diese Produktionssparte. Dies käme auch den Auszubildenden im dualen System zugute.“

Vergesst die Lehrkräfte nicht!

Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ändert sich das Anforderungsprofil an die Lehrkräfte und die Belastungen steigen deutlich. Distanzunterricht für Zuhause bleibende Schüler ist Mehrarbeit. Bei allen Maßnahmen müssen die Auswirkungen auf und die Anforderungen an die Lehrkräfte berücksichtigt werden, denn es ändert sich Umfang, Art und Inhalt der Lehrtätigkeit. Neben Investitionen in die notwendige technische Ausstattung der Schulen, Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, deren Fehlen bei den Schulschließungen im Frühjahr schmerzhaft deutlich wurde, braucht es auch weiterhin Unterstützung der Lehrkräfte in der Fortbildung für neue digitale Formate und vor allem auch technisches Personal zur Betreuung des IT-Bereiches.

Aber auch, da ist sich das Präsidium des DL einig, beim Gesundheitsschutz der Lehrkräfte bei ihrer Tätigkeit in den Schulen muss nachgebessert werden. Es sei eigentlich ein Skandal, dass anders als in vielen anderen Berufssparten, die mit vielen Kontakten zu tun haben, Lehrkräfte nicht von den Schulträgern und Länderministerien mit einer ausreichenden Zahl an FFP2-Masken ausgestattet wurden.

Politik muss Verantwortung übernehmen

Auch Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR), fordert klare Handlungsrichtlinien für die Schulen bei entsprechenden Infektionszahlen: „Je nachdem, wie gut die gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung greifen und wie sich daraufhin jeweils regional das Infektionsgeschehen entwickelt, braucht es klare Vorgaben bei bestimmten Richtwerten, damit nicht nach jeder Veränderung der Zahlen nach oben oder nach unten die Debatte um die richtigen Gesundheitsschutzmaßnahmen an den Schulen von neuem geführt werden muss. Es müssen Maßnahmen gelten, die an den Schulen in ganz Deutschland Bildung unter höchsten Sicherheitsbedingungen ermöglichen. Dazu gehören Stufenpläne und beste technische und materielle Ausstattung, wie CO2-Ampeln, Luftreinigungsfilter und FFP2-Masken, und bei steigenden Infektionszahlen Klassenteilungen und Zeiträume von Distanzunterricht, die für Eltern möglichst organisierbar und überschaubar bleiben. Allerdings kann es nicht Aufgabe der Schulen sein, entsprechende Maßnahmen festzulegen. Wir Lehrkräfte und Schulleitungen sind keine Ärzte oder Virologen! Die Verantwortung darf nicht länger auf die Kollegen geschoben, sondern muss endlich von der KMK und den Bundesländern als den politisch Verantwortlichen übernommen werden. Aber genau das passiert aktuell seitens der Politik nicht!“

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Für Stellungnahmen erreichen Sie die Mitglieder des Präsidiums des Deutschen Lehrerverbandes:

DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger: 0160 – 52 75 608 und 030/70 09 47 76 – www.lehrerverband.de  

Bundesgeschäftsstelle DPhV, Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing:

030 / 40 81 67 89 – www.dphv.de  

Bundesgeschäftsstelle VDR, Bundesvorsitzender Jürgen Böhm:

089 / 55 38 76 und 0151 – 11 71 55 89 – www.vdr-bund.de  

BvLB-Bundesgeschäftsstellen, Bundesvorsitzende Joachim Maiß und Eugen Straubinger:

030 / 40 81 66 50 und 0511 / 21 55 60 70 – www.bvlb.de  

KEG-Bundesgeschäftsstelle, Bundesvorsitzende Gerlinde Kohl:

089 / 26 02 47 99 – www.keg-deutschland.de  

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

JE SUIS PROF

Chagrin et profonde consternation face à la décapitation de Samuel Paty

Meidinger: « C’est une attaque contre les devoirs de l’école dans une société démocratique et contre nos valeurs démocratiques en général. »

L’Association des Professeurs Allemands (Deutscher Lehrerverband) en accord avec toutes les associations membres a réagi avec effarement et deuil profond au meurtre de notre collègue français Samuel Paty.

Heinz-Peter Meidinger, Le Président de l’Association, a déclaré:

« En tant que représentants des professeurs allemands, nous voudrions exprimer à quel point nous sommes tous choqués face au meurtre de notre collègue français. Il a accompli son devoir de professeur, à savoir d’enseigner à ses élèves des valeurs fondamentales de nos sociétés comme la démocratie, la liberté d’opinion, la dignité humaine et la tolérance. Nous nous déclarons solidaires avec les professeurs et tous ceux en deuil dans notre pays voisin. »

Le Président Meidinger a souligné qu’avec ce crime affreux, l’assassin a directement et tout-à-fait à dessein attaqué l’institution de l’école comme le haut-lieu de l’enseignement des valeurs dans une société démocratique. Et il a rajouté: « C’est pourquoi il est si important que la politique et la société soutiennent éminemment nos professeurs et leur devoir d’éducation qui est si important pour l’avenir de notre démocratie. En Allemagne aussi, on peut observer plus ou moins régulièrement que certains groupes, fondés sur des convictions politiques ou religieuses, essaient d’intimider, de menacer ou de mettre au pilori des enseignants. Nous disons clairement: « Réagissons avant qu’il ne soit trop tard! » 

(version allemande)

Veröffentlicht unter Presse

„Je suis prof!“

Große Trauer und Bestürzung über Enthauptung von Samuel Paty

Meidinger: „Ein Angriff auf die Aufgaben von Schule in einer Demokratie und unsere demokratischen Werte insgesamt!“

Mit Bestürzung und großer Trauer hat der Deutsche Lehrerverband mit seinen Mitgliedsverbänden auf den Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty reagiert.

DL-Präsident Meidinger erklärte: „Als Vertreter der deutschen Lehrkräfte sind wir entsetzt über diesen Mord an einem französischen Kollegen, dem nichts anderes zum Verhängnis geworden ist, als dass er seine Pflicht erfüllt hat, nämlich Kindern und Jugendlichen die Werte der Demokratie, Meinungsfreiheit, Menschenwürde und Toleranz zu vermitteln und näher zu bringen. Wir erklären uns solidarisch mit den Lehrkräften und allen Trauernden in unserem Nachbarland!“

Der Verbandsvorsitzende betonte, dass die Tat als Angriff gegen die zentrale Aufgabe der Schule als Ort der Wertevermittlung in einer demokratischen Gesellschaft gerichtet war und auch so verstanden werden müsse. Er ergänzte: „Deshalb ist es so wichtig, dass Politik und Gesellschaft hinter ihren Lehrkräften und deren für die Zukunft unserer Demokratie so eminent bedeutsamem Bildungsauftrag stehen! Auch hierzulande gibt es von verschiedenen Seiten immer wieder politisch oder religiös motivierte Versuche, Lehrkräfte einzuschüchtern, zu bedrohen bzw. an den Pranger zu stellen. Unterricht und demokratische Werteerziehung dürfen für Lehrkräfte nicht zur Mutprobe werden! Wir sagen: Wehret den Anfängen!“

(Französische Übersetzung unter diesem Link)

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

Neue KMK-Verwaltungsvereinbarung:

Meidinger: Da ist eine historische Chance verspielt worden!

Nach Ansicht des DL-Präsidenten Heinz-Peter Meidinger hat die KMK mit ihrer aktuell vorgelegten neuen Verwaltungsvereinbarung die große Chance vergeben, einen Bildungsstaatsvertrag auf den Weg zu bringen, der endlich das Bildungswesen in Deutschland auf eine sichere, gemeinsame gesetzliche Grundlage mit detaillierten Regelungen stellt.

Meidinger betonte: „Insgesamt muss man der KMK attestieren, dass sie vor einem Jahr mit dem Plan eines großen Bildungsstaatsvertrag als Löwe losgesprungen und jetzt mit einer Einigung auf kleinstem gemeinsamen Nenner in einer einfachen Ländervereinbarung mit vielen vagen Absichtserklärungen als Bettvorleger gelandet ist Damit wurde von der KMK eine historische Chance verspielt, endlich konkret und verbindlich die Vergleichbarkeit und die Qualität im deutschen Bildungssystem sicher zu stellen und zu erhöhen. Die neue Verwaltungsvereinbarung bringt nur in wenigen Teilbereichen Fortschritte und verbleibt bei den meisten zentralen Fragen der Abschlüsse, der Schulstruktur und Lehramtsausbildung sowie der Qualitätssicherung im Vagen und Allgemeinen!“

Zwar begrüße der DL die Verabredung eines Rechtschreibrahmens für die Grundschule und das Ziel, mehr Angleichung in der Vorabiturphase zwischen den Ländern zu erreichen. Aber gerade die Absprache, ab 2023 50 Prozent der Abituraufgaben in den Kernfächern aus dem Aufgabenpool zu entnehmen, bleibe wirkungslos, wenn anschließend die Länder weiter einseitig ihre Bewertungsrahmen ändern dürften, wie dies in der Vergangenheit ständig geschehen ist.

Meidinger führte aus: „Wenn es schon als Erfolg ausgegeben werde, dass die KMK „die Überprüfung der Möglichkeit einheitlicher Namensgebung für die Schularten“ verabredet habe, dann ist das zutiefst ernüchternd. Wir befürchten, dass die neue Verwaltungsvereinbarung keinen Fortschritt auf dem Weg zu mehr Vergleichbarkeit, mehr Qualität und mehr Mobilität im deutschen Schulsystem bringen wird. Es bleibt auch fraglich, ob damit die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts für ein vergleichbares Abitur in Deutschland erfüllt werden können.“

Wenig Wirkungskraft verspricht sich der DL zudem von der geplanten Einrichtung eines wissenschaftlichen Beirats, bei dem ausdrücklich alle von Schule direkt Betroffenen, also Vertreter von Eltern, Schülern und Lehrkräften außen vor bleiben sollen. „Das mag für die KMK bequemer sein, die Akzeptanz für vorgeschlagene Konzepte wird es aber nicht erhöhen!“ unterstrich der DL-Vorsitzende abschließend.

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Expertengespräch der KMK

 

Große Enttäuschung beim Deutschen Lehrerverband über Absage der KMK an Einbau von Luftfilteranlagen in Schulen

Meidinger: Nur Bayern handelt verantwortungsbewusst, alle anderen Bundesländer vernachlässigen ihre Fürsorgepflicht gegenüber Schülern und Lehrkräften!

Grenzenlos enttäuscht hat sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, über die Ergebnisse des Expertengesprächs der Kultusministerkonferenz über Lüftungskonzepte an Schulen gezeigt. Er betonte: „Man muss es so hart sagen: Die Kultusministerkonferenz kommt ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Lehrkräften und ihrer Verantwortung gegenüber dem Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler ein weiteres Mal in keiner Weise ausreichend nach!“

Der Verbandsvorsitzende betonte, dass es im Augenblick vor allem darum gehe, nach Wegfall der Abstandswahrung im Klassenzimmer sowie bei signifikant ansteigenden Infektionszahlen und der Erwartung einer zweiten Welle im Herbst und Winter wirksame kompensatorische Maßnahmen zum Hygieneschutz in Klassenzimmern zu veranlassen.

Er erläuterte: „Das größte Problem wird die Aerosolbelastung sein. Wenn jetzt die KMK betont, dass Stoßlüften alle 20 Minuten in der Regel genügt, dann geht diese Einschätzung völlig an der Schulrealität vorbei. Tatsache ist, dass bei einem großen Teil der Klassenzimmer keine effektive Querlüftung möglich ist, u. a. deshalb, weil Fenster nicht oder nur spaltweise zu öffnen sind. Dazu kommt, dass intensives Stoßlüften bei Starkregen und Minusgraden kaum durchführbar ist“.

Es sei deshalb erschreckend, wenn die KMK in ihrer Presseerklärung nach dem Experten­gespräch, zu dem gegenüber dem Hygienekonzept der KMK sehr kritisch eingestellte Lehrerverbände wie der Deutsche Lehrerverband gar nicht erst eingeladen waren, zu dem Schluss kommt, dass mobile Luftreinigungsgeräte „grundsätzlich nicht nötig“ sind.

Meidinger betonte: „Die Kultusministerkonferenz nimmt damit in Kauf, dass Schüler und Lehrkräfte bei einer zweiten Infektionswelle in den Unterrichtsräumen völlig unzureichend geschützt sein werden. Allein Bayern nimmt die Fürsorgepflicht ernst und hat 50 Millionen Euro zum Kauf von Luftfilteranlagen und CO2-Ampeln angekündigt. Es ist zu hoffen, dass ungeachtet des Nichtstuns der KMK wenigstens einzelne Länder jetzt handeln und ähnliche Programme auflegen. Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet beim Gesundheitsschutz an Schulen geknausert und gespart wird, wenn in anderen Bereichen die Millionen deutlich lockerer sitzen!“

Letztendlich, so der Verbandschef abschließend, gefährdet die Bildungspolitik in den Bundesländern damit das Ziel, nochmalige flächendeckende Schulschließungen zu verhindern. Ein Blick in andere Länder zeige gerade, was auch Deutschland wieder bevorstehen könnte.

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Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

Bundeshauptausschuss des Deutschen Lehrerverbands – Heinz-Peter Meidinger einstimmig als Präsident des Deutschen Lehrerverbands bestätigt

DL fordert schnelles Internet für alle Schulen und klare einheitliche Standards für den Infektionsschutz

Mit überwältigender Mehrheit ist der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, auf der Bundeshauptausschuss-Sitzung des Dachverbandes von den Delegierten für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Ebenso wurde der Schatzmeister des DL, Dominik Berdin, mit über 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Als Vizepräsidenten fungieren die Vorsitzenden der Mitgliedsverbände Prof. Susanne Lin-Klitzing (DPhV), Joachim Maiß sowie Wolfgang Lambl (BvLB), Jürgen Böhm (VDR) und Gerlinde Kohl (KEG). Meidinger führt den Verband ehrenamtlich und leitete bis zum 01.08.2020 das Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf.

Außerdem verabschiedeten die Delegierten einstimmig eine aktualisierte Fassung des 10-Punkte-Plans des Deutschen Lehrerverbands, der die Anforderungen und die Zielvorstellungen für einen wirksamen und zukunftsorientierten Unterricht während und nach Corona formuliert. Der DL fordert einen digital unterstützten Präsenzunterricht, für dessen Verwirklichung allerdings noch einige Voraussetzungen fehlen.

Im Nachgang der Wahl begrüßte der neugewählte Vorsitzende die Ergebnisse des gestrigen Bildungsgipfels, auch wenn dabei wenig Neues herausgekommen sei. Meidinger betonte: „Es ist begrüßenswert, dass jetzt mehr Klarheit herrscht hinsichtlich der schnellen Finanzierung der zugesagten Dienst-Laptops für alle Lehrkräfte. Mehr Tempo erwarten wir uns bei der Ausstattung aller deutschen Schulen mit schnellen Internetzugängen, eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung in Schulen. Die Umsetzung vor Ort – die Mittel des Digitalpakts sind ja schon bereitgestellt – muss deutlich beschleunigt werden. Wir brauchen diese Glasfaser- und Breitbandanschlüsse jetzt sofort und nicht erst in einem Jahr.“

Sinnvoll sei auch, so der wiedergewählte Verbandschef, dass die Teilnehmer des Bildungsgipfels endlich die Schaffung einer bundesweiten Bildungs- und Lernplattform sowie die Einrichtung digitaler Kompetenzzentren anstreben, um die Schulen vor Ort bei diesem Umstrukturierungsprozess zu unterstützen.

Klar sei aber auch, so Meidinger, dass durch Digitalisierung allein kein besserer Unterricht entstehe, entscheidend für Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern sei nach wie vor die pädagogisch-fachdidaktische Kompetenz der einzelnen Lehrkraft.

Mit Blick auf die morgige Expertentagung der Kultusministerkonferenz forderte der DL-Präsident, dass man sich endlich auf einheitliche Stufenpläne zum Hygieneschutz in allen Bundesländern verständige. Außerdem reiche der Aufruf an die Schulen, mehr zu lüften, nicht aus. Diese bräuchten auch geeignete technische Unterstützung durch Luftfilteranlagen, CO2-Ampeln und Ventilatoren.

Meidinger betonte abschließend: „Auf Deutschland und damit auch Deutschlands Schulen rollt eine neue Infektionswelle zu. Wenn bei vollgestopften Klassenzimmern der Abstand nicht eingehalten werden kann, brauchen wir effektive kompensatorische Maßnahmen, sollen Schulen nicht zu Infektionshotspots werden. Da gibt es dringenden Handlungsbedarf. Das Schlechteste wäre, wenn wegen eines unkontrollierbaren Infektionsgeschehens an Schulen diese wieder großflächig geschlossen werden müssten. Das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden!“

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