Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat den Vorstoß des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, für einen verbindlichen – an eindeutigen regionalen Inzidenzwerten orientierten – bundesweiten Hygienestufenplan als absolut überfällig und unabdingbar für eine verantwortbare Öffnung von Schulen bezeichnet. Dies sei nicht nur ein guter Vorschlag, wie man in Anlehnung an das Infektionsgeschehen die Schulen oder auch die Geschäfte wieder öffnen könne, ein solcher Plan gewährleiste auch, dass man bei eventuell wieder steigenden Infektionszahlen nicht wie beim jetzigen zweiten Lockdown zu spät reagiere.
Der Verbandsvorsitzende betonte: „Dieser Vorschlag entspricht der Forderung der Lehrerverbände nach einer klaren Orientierung für die Schulen, welcher Unterrichtsbetrieb bei welchen Inzidenzzahlen in einer Region möglich ist. Dies gibt den Schulen bei fallenden oder auch steigenden Infektionszahlen die Chance, sich auf den Unterrichtsbetrieb – sei es Präsenz-, Wechsel- oder Distanzunterricht – perspektivisch vorzubereiten. Außerdem ist so eher gewährleistet, dass die Balance zwischen Gesundheitsschutz und Bildungsauftrag gewährleistet ist und nicht verloren geht!“
Meidinger erneuerte allerdings die dringliche Forderung seines Verbandes, unabhängig davon alles zu tun, um Schulen zu sicheren Orten zu machen. Immer noch fehle es an FFP2-Masken, Raumluftfilteranlagen und Maßnahmen zu mehr Gesundheitsschutz auf dem Schulweg, etwa durch Einsatz von mehr Schulbussen.
Eine wichtige Voraussetzung für mehr Gesundheitsschutz an Schulen sei außerdem die baldige Impfung von Lehrkräften. Der DL-Präsident schloss sich ausdrücklich der Einschätzung der baden-württembergischen Kultusministerin an, dass Lehrkräfte bei der Impfpriorität eher berücksichtigt werden müssten als derzeit vorgesehen. Er betonte abschließend: „Wer will, dass Schulen so bald wie möglich öffnen, muss diese zu sicheren Orten machen. Wenn Lehrkräfte nach dem jetzigen Stand erst gegen Ende des Schuljahres geimpft werden sollen, ist dies absolut kontraproduktiv!“
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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608.
Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher