Deutscher Lehrerverband zu den IQB-Bildungstrends 2024:

Deutschland braucht eine Bildungs-Offensive!

„Wie oft noch wollen wir uns solch alarmierende Befunde leisten?“, fragt DL-Präsident Stefan Düll angesichts der erneut gesunkenen Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften. „Wollen wir wirklich den Spitzenplatz Deutschlands als MINT-Nation aufs Spiel setzen?“ Laut OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2025“ erreicht kein anderes Land einen höheren Anteil an MINT-Abschlüssen im tertiären Bereich – diesen Vorsprung dürfe Deutschland nicht verspielen.

Düll warnt: „Woher sollen die Fachkräfte von morgen kommen – die, die Energiewende, Mobilität und Klimafolgen meistern sollen?“ Statt endloser Zuständigkeitsdebatten und gegenseitiger Schuldzuweisungen brauche es endlich entschlossenes Handeln: „Schluss mit Systemstreitereien, Ideologiedebatten und Digitalpessimismus. Geben wir den jungen Leuten Zutrauen und Zumutung! Sie sind leistungsfähig, wenn wir sie fordern – nicht, wenn wir sie vor jeder Anstrengung bewahren.“

Der DL-Präsident fordert eine umfassende Schul- und MINT-Offensive: gezielte Investitionen in Bildung von der frühkindlichen Förderung bis zur Hochschule, in Digitalisierung und KI-Nutzung, in Begabtenförderung, Mental Health und moderne Schulgebäude. Entscheidend sei zudem ein attraktives Berufsbild für Lehrkräfte – insbesondere in den MINT-Fächern. „Ohne qualifizierte und engagierte Lehrkräfte fehlt uns der Nachwuchs für Forschung, Wirtschaft und Bildung gleichermaßen.“

Die sinkende Zahl von Jugendlichen in der Leistungsspitze bewertet Düll als „besorgniserregend“; Förderung müsse beides leisten: Unterstützung für diejenigen, die Mindeststandards verfehlen, und konsequente Förderung der Leistungsstarken: „Wir dürfen uns keine Vernachlässigung des MINT-Bereichs leisten – zu groß ist seine Bedeutung für den Wohlstand unseres Landes.“

Abschließend betont er: „Bildung braucht Kontinuität, Ausstattung und Vertrauen – aber auch höchsten Einsatz. Schulen müssen Orte sein, an denen Leistung zählt und Zukunft entsteht. Das kostet Geld. Leisten wir es uns endlich.“

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Stefan Düll über presse@lehrerverband.de bzw. über 0151-10926848.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher