Mehr Wertschätzung für Lehrkräfte durch Politik und Gesellschaft hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, anlässlich des Weltlehrertags am morgigen 5. Oktober 2019 eingefordert.
Er erinnerte daran, dass die Anforderungen an den Lehrerberuf in den letzten Jahrzehnten angesichts von wachsender Heterogenität der Schülerschaft, Integrationsproblemen, Inklusion und Digitalisierung enorm gestiegen seien.
Der Verbandsvorsitzende betonte: „Gute Bildung ist nach wie vor die größte Chance für Kinder und Jugendliche, in diese Gesellschaft erfolgreich zu starten und später als mündige Bürger ihr Leben und die Zukunft der Gesellschaft verantwortlich mitzugestalten. Außerdem ist Schule gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung und Individualisierung der Gesellschaft ein ganz wichtiger, wenn nicht der letzte Ort, wo Konsensbildung, Besinnung auf gemeinsame kulturelle Werte und staatsbürgerliche Bildung noch möglich ist.“
Unsere Lehrkräfte benötigten – so Meidinger – zur Erfüllung ihrer Aufgaben aber deutlich mehr Rückendeckung von Gesellschaft und Politik als bisher.
„Wer zulässt, dass befristet angestellte Lehrkräfte während der Ferien regelmäßig entlassen werden, wer den Schulen und Lehrern bei steigenden Gewaltvorfällen und zunehmendem Cybermobbing nicht aktiv beisteht und wer zulässt, dass die Arbeitsbelastung von Lehrkräften ständig steigt, muss sich nicht wundern, wenn dieser an sich so erfüllende und wichtige Beruf von immer weniger jungen Menschen angestrebt wird. Das muss sich dringend ändern!“, sagte der DL-Präsident.
Er verwies abschließend auf das immer noch gültige Zitat des großen deutschen Philosophen und Psychiaters Karl Jaspers:
„Das Schicksal einer Gesellschaft wird dadurch bestimmt, wie sie ihre Lehrer achtet.“
—————-
Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0172 – 28 45 840.
Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher