Am 7. Oktober 2023, am jüdischen Feiertag Simchat Tora, wurde Israel von Terroristen der radikal-islamischen palästinensischen Hamas überfallen. Seitdem erleben Israel und die jüdische Gemeinschaft weltweit zahlreiche Anfeindungen und offenen Judenhass – auch hier in Deutschland.
Der Verein „DEIN – Demokratie und Information“ hat deshalb für den 10. Juli 2024 zum Tag der Solidarität mit Juden und Israel aufgerufen. Schirmherrin des Aufrufs ist Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.
Gemeinsam mit vielen Organisationen und Institutionen aus Politik und Gesellschaft unterstützt auch der Deutsche Lehrerverband den Tag der Solidarität mit Juden und Israel. Die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer findet sich unter https://www.dein-ev.net/unterst%C3%BCtzer.
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, weist auf den Grundauftrag der Schulen hin, zu Toleranz und zu demokratischem Verhalten zu erziehen: „Dazu gehört auch, klar im Schulalltag Stellung gegen Diskriminierung und Rassismus und vor allem auch Antisemitismus zu beziehen. Angesichts der Geschichte Deutschlands ist es unerträglich, dass das Unsicherheitsgefühl jüdischer Schülerinnen und Schüler und ihrer Familien in Deutschland wächst – und das nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, aber noch einmal verstärkt seit diesem Datum. Nie wieder ist jetzt – daher sind wir alle dazu aufgerufen, jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unsere Solidarität zu zeigen, nicht nur am 10. Juli.“
Stefan Düll weist auch darauf hin: „In den Schulen spielt die verdienstvolle Arbeit der Zeitzeugen eine große Rolle, die unschätzbar dabei ist, den Kindern und Jugendlichen die deutsche Vergangenheit und die daraus resultierende Verantwortung Deutschlands zu vermitteln. Das Engagement und die Kraft dieser Persönlichkeiten, die das Gespräch mit der jungen Generation über ihre schwierigen und traumatisierenden Erlebnisse sucht, kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Doch die Zeitzeugen werden weniger. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in den Schulen und in der Gesellschaft Gedanken machen, wie wir das Wissen um den Holocaust und die Judenverfolgung mit Authentizität und Betroffenheit der jungen Generation vermitteln.“
Die Behandlung der Ringparabel in Lessings Drama „Nathan der Weise“ im Unterricht genügt hier nicht. Es braucht Besuche in den Gedenkstätten zum Terror und zur Menschenvernichtung der Nationalsozialisten. Und es braucht die kompetente Auseinandersetzung mit aktuellen Geschehnissen wie dem Vernichtungsantisemitismus der Hamas.
Sich gegen jede Form des Antisemitismus zu stellen, bedeutet, sich zugleich gegen jede Form der Diskriminierung und Menschenverachtung zu stellen. Sich gegen Ethnophobie, gegen Homophobie, gegen Islamophobie zu stellen, verlangt, sich gegen Antisemitismus zu stellen.
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