DL-Präsident fordert Sicherheitsbeauftragte – keine flächendeckenden Sicherheitsdienste

Ein Interview in der Neuen Osnabrücker Zeitung am 5.9. von Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, wurde von Agenturen und anderen Zeitungen mit der Überschrift „Lehrerverband fordert Sicherheitspersonal“ wiedergegeben. Der Deutsche Lehrerverband weist darauf hin, dass DL-Präsident Stefan Düll Personen an den Schulen fordert, die erweiterte Kenntnisse in Sicherheitsfragen haben – nicht gemeint sind damit flächendeckende Sicherheits- und Wachdienste an den Schulen, was ggfs. aus der verkürzten Wiedergabe so verstanden werden könnte. Wörtlich sagte Düll im Interview auf die Frage, was Schulen brauchen:  

„Wir brauchen an Schulen eine Person, die für die Sicherheit zuständig ist. Und damit meine ich nicht den klassischen Sicherheitsbeauftragten, der zweimal im Jahr einen Probefeueralarm organisiert. Sicherheit ist ein großes Feld, darunter fallen Gewaltprävention und Anti-Aggressionsschulungen, aber auch Verkehrssicherheit, Brandschutz und Krisenintervention. Darüber hinaus benötigen wir jemanden für die pädagogische Koordination an der Schule. Wir müssen an Schulen Strukturen schaffen, die gewährleisten, dass Personen bestimmte Aufgaben wahrnehmen können und das auch standardisieren. Umgesetzt werden kann das aber nur, wenn die verantwortlichen Lehrkräfte weniger Unterrichtsstunden leisten müssen. Es sollte sich um sogenannte Beförderungsstellen handeln, denn so schafft man Karrieremöglichkeiten und steigert auch noch die Attraktivität des Berufs.“ 

Zur Frage des Einsatzes von Sicherheitsdiensten an Schulen mit einer Häufung von Gewaltvorfällen sagte Düll: „Wir haben in Deutschland eine sehr offene Schulkultur, die vor allem auf Eigenverantwortung setzt. Dieser freiheitliche Ansatz zeichnet unser ganzes Bildungswesen aus. Natürlich wollen wir an unseren Schulen kein Sicherheitspersonal und keinen Stacheldraht drumherum. Aber dass das mancherorts zur Beruhigung der Lage Security-Personal eingesetzt wird, ist verständlich. Das ist aber keine flächendeckende Maßnahme, die notwendig ist. Wir haben über 40.000 Schulen in Deutschland und es wäre völlig unverhältnismäßig, vorsorglich Metalldetektoren einzuführen und Menschen abzustellen, die Taschen kontrollieren. Wir sind keine Strafjustizzentren.“