Deutscher Lehrerverband zu gendersensibler Sprache

Der Deutsche Lehrerverband fordert die Verwendung einer respektvollen Sprache, die gleichzeitig gendersensibel ist. Dazu gehören Formulierungen wie „Lehrkräfte“, „Kinder und Jugendliche“, „Heranwachsende“, „Schülerinnen und Schüler“, „Mitglieder der Schulleitung“ und „Sekretariatsteam“. Wir verwenden keine Gendersternchen, Gendergaps oder Binnen-I. Dies ist eine Frage der korrekten Orthografie und Grammatik. Außerdem basiert die vermeintliche Notwendigkeit solcher Sonderzeichen auf einer binären Sichtweise der Menschen, auch in Fällen, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt.

Als Lehrkräfte orientieren wir uns dabei am Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung. Dieser ist die maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung und gibt das amtliche Regelwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus.

Die Festlegung der Bayerischen Staatsregierung basiert ebenfalls auf den Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung und gilt für den gesamten dienstlichen Schriftverkehr, einschließlich Elternbriefe, Arbeitsblätter und Angaben für Leistungsnachweise. Sie gilt jedoch nicht für die Lernenden, die jedoch dazu angehalten werden, eine korrekte und stilistisch gewandte Ausdrucksweise zu verwenden. Jugendliche können sich also anders ausdrücken, aber Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit und stilistische Grundsätze werden bemängelt.

Für den gesamten amtlichen Sprachgebrauch gilt weiterhin, dass deutlich gemacht werden soll, dass alle Menschen gemeint sind und nicht nur bestimmte Gruppen. Missverständliche Formulierungen sollten daher vermieden werden. Es geht um respektvolle Formulierungen, die gleichzeitig gendersensibel sind, ohne dies explizit zu kennzeichnen. Das Gendersternchen kann schließlich auch als ausgrenzend verstanden werden.

Der Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung zu geschlechtergerechter Sprache vom Dezember 2023 kann unter diesem Link nachgelesen werden.

 

Die Bundesverbände des DL auf der didacta 2024 in Köln

Die Hallenpläne der didacta finden Sie online unter diesem Link.

Deutscher Philologenverband DPhV und Landesverband Philologenverband NRW – Halle 7 – Stand E030

Panels und Diskussionsrunden mit Referent/innen aus dem Bereich des DPhV:

Dienstag, 20.02.2024, 11:00 – 11:45 Uhr

DPhV-Vorsitzende Susanne Lin-Klitzing spricht bei der Podiumsdiskussion der Heraeus Bildungsstiftung zum Deutschen Lehrkräftepreis: „Mehr als Klasse! Was gute Schulleitung für die Zukunft ausmacht!“ am, Forum didacta aktuell, Halle 8, Stand A040/B041.

Dienstag, 20.02., 14:15-15:00 Uhr

Susanne Lin-Klitzing bei Aix-Concept zum Thema: „KI in der Schule –Arbeitsentlastung oder Mehrarbeit für Lehrkräfte?“ (Halle 6.1, Stand: D010).

Im Anschluss daran findet ein Interview mit Lehrer-Online statt, zum Thema Lehrkräftegesundheit – Halle 6.1, Stand: F015.

Dienstag, 20.02.2024, 11:30 h – 12:00 h:

Sabine Mistler, Landesvorsitzende PhV NRW, im Gespräch zum Thema „Demokratiebildung in der Schule im Superwahl-Jahr 2024“, Bündnis für Bildung, Halle 6.1, Stände F019 – E018.

Dienstag, 20.02.2024 | 13:45 – 14:30 Uhr

Sabine Mistler, Landesvorsitzende PhV NRW auf dem Panel „KI im Klassenzimmer: Gekommen um zu bleiben und nicht zu ignorieren“ – Forum Bildungsperspektiven, Halle 7, C40/D41

Freitag, 23.02.2024, 09:45-10:30 h:  

Georg-Christopher Hoffmann, Vorsitzender der Jungen Philologen im DPhV, diskutiert auf dem Panel Gesunde Erde – Gesunde Menschen u.a. mit Dr. Eckart von Hirschhausen:  Forum Bildungsperspektiven, Halle 7, C40/D41

 

BvLB – Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung – Halle 6.1 – Stand: B050

Panels und Diskussionsrunden mit Referent/innen aus dem Bereich des BvLB:

Dienstag, 20.02.2024, 15:00-15:45 Uhr

Zentren beruflicher Exzellenz in Europa – auch in Deutschland?! Stefan Nowatschin, Stellv. Bundesvorsitzender und Leiter Exzellenz-Netzwerk Berufliche Bildung, Forum Berufliche Bildung/myQ-Qualifizierung, Halle 6, B48/C49

Mittwoch, 21.02.2024, 15:00-15:45 Uhr

Herausforderungen und Chancen des fachpraktischen Lehrens und Lernen: Fallbeispiele und Erfahrungsaustausch, Frank Hoppen, Sprecher AG Fachlehrkräfte vlbs-NRW und Leiter des Arbeitskreises Fachlehrkräfte im BvLB, Forum Berufliche Bildung/myQ-Qualifizierung, Halle 6, B48/C49

Donnerstag, 22.02.2024, 14:45-15:15 Uhr

Die Lehrkräfte als zentrale Stellgröße für die Weiterentwicklung des Systems der beruflichen Bildung in Deutschland, Bundesvorsitzender Pankraz Männlein, Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V., Yamina Ifli, Stellvertretende Vorsitzende des BvLB Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung, Leiterin des Geschäftsbereichs Lehrkräftebildung des BvLB, Dr. Patrick Geiser, Leiter der AG Junge Berufs- und Wirtschaftspädagogen, Forum Berufliche Bildung/myQ-Qualifizierung, Halle 6, B48/C49,

Freitag, 23.02.2024, 15:00-15:45 Uhr

Wie gelingt eine qualitativ hochwertige Beschulung der Auszubildenden bei rückläufigen Zahlen? Bundesvorsitzender Dr. Sven Mohr, BvLB Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V., Forum Berufliche Bildung/myQ-Qualifizierung, Halle 6, B48/C49

Alle Veranstaltungen des Landesverbands VLW NRW finden Sie unter diesem Link

 

VDR – Verband Deutscher Realschullehrer und Landesverband lehrer nrw – Halle 7.1 | Stand: D014

Panels und Diskussionsrunden mit Referent/innen aus dem Bereich des VDR:

Dienstag, 20.02.2024, 12:15-13:00 Uhr

Ralf Neugschwender, VDR-Bundesvorsitzender, Gute Berufsorientierung – SCHULEWIRTSCHAFT als Problemlöser, Forum didacta aktuell, Halle 8, A40/B41

Mittwoch, 21.02.2024, 15:15-16:00 Uhr

Ralf Neugschwender, VDR-Bundesvorsitzender, Arbeitsplatz Schule: Querausstieg oder Traumberuf – Hat der Lehrberuf ein Imageproblem? Forum didacta aktuell, Halle 8, A40/B41

22.02.2024, 12:00-12:30 Uhr

Im Gespräch mit… Ralf Neugschwender, VDR-Bundesvorsitzender, mobile.schule – Hauptbühne | Halle 7.1 Stand B060

Freitag, 23.02.2024, 13:30-14:15 Uhr

Sven Christoffer, Vorsitzender lehrer nrw, Quereinstieg ist (k)eine Lösung? Fachkräftemangel in der Schule, Forum Bildungsperspektiven, Halle 7, C40/D41

Schluss mit PISA – Deutscher Lehrerverband kritisiert die Äußerungen von Andreas Schleicher

  • Unwissenschaftliche Schlussfolgerungen eines vermeintlichen Experten
  • Wie eine wissenschaftliche Studie entwissenschaftlicht wird

Der Deutsche Lehrerverband kritisiert die jüngsten Aussagen von PISA-Koordinator Andreas Schleicher im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten als unwissenschaftlich. Schleicher ziehe aus der jüngsten PISA-Studie Schlussfolgerungen, die wissenschaftlich von der Studie nicht getragen werden. Nach Ansicht des Verbandes zeugen sie in Teilen sogar von Naivität.

Schleicher ist der Meinung, dass die Lehrkräfte Schuld am schlechten Ergebnis der deutschen 15-jährigen bei PISA 2022 tragen. Die Studienergebnisse waren im Dezember 2023 veröffentlicht worden. Laut Schleicher seien die Lehrkräfte noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen und würden sehr gut für eine intellektuell wenig anspruchsvolle Arbeit bezahlt.

Was Schleicher dabei völlig übersieht, ist das Engagement der meisten Lehrkräfte. Neben Unterricht und dessen Vor- und Nachbereitung investieren sie viel Zeit und Energie in Kommunikation mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern, in Fortbildungen, in das eigenständige Erschließen neuer Entwicklungen in ihrem Fach, in das Erlernen und Anwenden neuer Unterrichtstechniken und Medienformen.

Als Vorbild führt Schleicher das chinesische Schulsystem an, was ironisch scheint, weil das moderne China unter Xi Jinping wohl eher nicht als Hort von Freiheit, selbständigem Denken und Emanzipation gelten kann.

Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, fragt sich angesichts der Äußerungen Schleichers: „Wenn man den PISA-Macher nicht mehr ernstnehmen kann, kann man dann noch PISA ernstnehmen? Wenn der Wissenschaftler unwissenschaftlich schlussfolgert, wie wurde dann die Studie angelegt? Kann die KMK ihren Ergebnissen wirklich noch vertrauen? Dürfen dafür wirklich Steuergelder verwendet werden? Letztlich lenkt Schleicher mit seiner Lehrkräftekritik von den eigentlichen Herausforderungen ab, um seine persönlichen Überzeugungen ohne wissenschaftliche Grundlage zu transportieren.“

Der Deutsche Lehrerverband fordert die deutsche Bildungspolitik auf, sich den eigentlichen Herausforderungen zu stellen:

  • Behebung des Lehrkräftemangels an den weiterführenden Schulen
  • Einstellung von Lehrkräften über den Grundbedarf hinaus für flexible Reaktion an den Schulen auf zusätzlichen Förderbedarf oder Vertretungsbedarf wegen Abwesenheit von Kolleginnen und Kollegen durch Fahrten, Krankheit, Mutterschutz, Fortbildung etc.
  • Verpflichtende Sprachstandserhebungen in den Kindertagesstätten verbunden mit gezielten Fördermaßnahmen sowie weitere Lösungen für die Sprachvermittlung im Hinblick auf den wachsenden Anteil an Lernenden ohne deutsche Muttersprache und ohne Beherrschung des Deutschen als Bildungssprache.
  • Überprüfung der Änderungen in Pädagogik, Methodik und Didaktik (Kompetenzorientierung, selbstgesteuertes Lernen, Absage an das Leistungsprinzip, Gründung neuer Gesamt- und Gemeinschaftsschulen) auf ihre Wirksamkeit angesichts der Parallelität ihrer Implementierung und dem sich steigernden Leistungsabfall in den PISA-Studien.

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Stefan Düll über presse@lehrerverband.de bzw. über 0151-10926848.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

Veröffentlicht unter Presse

Offener Brief an Kultusministerkonferenz

Deutscher Lehrerverband fordert deutsche Beteiligung an TALIS-Studie

  • DL-Präsident Stefan Düll: „Rahmenbedingungen der Lehrkräfte bisher nur lückenhaft untersucht“
  • TALIS-Studie untersucht zahlreiche Aspekte des Arbeitslebens in der Schule in allen relevanten OECD-Staaten
  • Nächste TALIS-Veröffentlichung für 2025 geplant

Berlin, September 2023 – Der Deutsche Lehrerverband (DL) spricht sich für eine Teilnahme Deutschlands an der kommenden TALIS-Studie (Teaching and Learning International Survey) der OECD aus. Dies fordert der Verband in einem offenen Brief an die Kultusministerkonferenz (KMK).

In der TALIS-Studie werden in zahlreichen OECD-Ländern Lehrkräfte über ihr Arbeitsleben in der Schule befragt. Die Erhebung untersucht viele Aspekte, angefangen beim schulischen Umfeld und der Art und Weise, wie Lehrkräfte untereinander Feedback geben bis hin zu ihren Unterrichtsmethoden und ihrer Teilnahme an kontinuierlicher beruflicher Weiterbildung. Deutschland hat sich bisher lediglich an der TALIS-Starting-Strong-Studie beteiligt, die wichtige internationale Vergleichsdaten zu den Rahmenbedingungen des Beschäftigungsfeldes und pädagogischen Praktiken im Kita-Alltag liefert.

An der jüngsten TALIS-Studie aus dem Jahr 2018 beteiligten sich zahlreiche OECD-Staaten, darunter Australien, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich, Schweden, Spanien, Südkorea und die USA.

Der Fokus der Erhebung liegt international auf Schulen mit ISCED (International Standard Classification of Education) Level 2. ISCED Level 2 entspricht in Deutschland der Sekundarstufe I. Diese umfasst in Deutschland die Klassen 5 bis 8 für Schülerinnen und Schüler an Sekundar-, Gesamt-, Real- und Hauptschulen und Gymnasien.

Die Daten der Studie können aber auch wichtige Erkenntnisse für das Arbeitsumfeld aller Lehrkräfte bieten, also auch den Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Primarstufe und der Sekundarstufe II zugutekommen. Zudem haben teilnehmende Länder auch die Möglichkeit, den Untersuchungsbereich in andere Schulbereiche auszudehnen.

Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes:

„Das Arbeitsumfeld der Lehrkräfte in Deutschland wird bisher nur lückenhaft untersucht. Dabei könnten international vergleichbare Daten helfen, hier zielgerichtet und effektiv Verbesserungen vorzunehmen. In einem attraktiven Arbeitsumfeld liegt ein Schlüssel zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels. Wir appellieren daher an die Kultusministerkonferenz, die Teilnahme Deutschlands an der kommenden TALIS-Studie zu initiieren und die notwendigen Ressourcen dafür bereitzustellen.“

Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands DPhV:

„In der Vergangenheit sind viele Anstrengungen unternommen worden, die Leistungsentwicklung unseres Schulsystems für Schülerinnen und Schüler zu messen. Für Lehrkräfte war dies bisher leider kaum der Fall. Die TALIS-Studie bietet eine gute Möglichkeit, um den Ist-Zustand unseres Bildungssystems zu analysieren, bewährte Praktiken zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehrkräfte abzuleiten.“

Dirk Meußer, amtierender Vorsitzender (kommissarisch) des Verbands Deutscher Realschullehrer VDR:

„Die Daten, die über eine Untersuchung wie TALIS gewonnen werden können, sind wichtig, um die Ausbildung der zukünftigen Lehrkräfte zu gestalten und die Fortbildung der Lehrkräfte zielgerichtet anzubieten und auszubauen. In jedem Bundesland gibt es zudem aktuell anders gestaltete Qualifizierungsangebote, um Lehrkräfte für den Quereinstieg in den Schuldienst auszubilden – TALIS könnte Daten liefern, was gerade diese Kolleginnen und Kollegen brauchen und auf welche Qualifizierung sich die Länder beim Quereinstieg einigen sollten.“

Pankraz Männlein und Dr. Sven Mohr, Vorsitzende des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung BvLB:

„Die beruflichen Schulen kämpfen bereits deutlich länger mit dem Problem des Lehrkräftemangels. Dadurch haben sich dort aber auch schon neue Ideen und Strukturen herausgebildet, um Lehrkräfte im beruflichen Bildungssystem zu halten und neue Lehrkräfte durch Studium und Quereinstieg zu gewinnen. Der BvLB fordert daher, auch den Bereich der beruflichen Bildung mit seiner breiten Palette von Bildungsangeboten und Schulformen zukünftig in die TALIS-Untersuchung mit einzubeziehen.“

Gerlinde Kohl, Bundesvorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft Deutschlands KEG:

„Wie schon im Kita-Bereich und im Bereich der Leistungen von Schülerinnen und Schülern brauchen wir Daten, die das Arbeitsumfeld von Lehrkräften in allen Schulbereichen bewerten und international vergleichen. Die Teilnahme an TALIS für den Bereich der Sekundarstufe I sollte nur der erste Schritt sein, damit wir in zukünftigen Untersuchungen Erkenntnisse darüber gewinnen, was alle Lehrkräfte an ihren Arbeitsplätzen brauchen und welche spezifischen Anliegen Lehrkräfte unterschiedlicher Schularten haben.“

Der Offene Brief ist unter diesem Link abrufbar bzw. hier als PDF zum Download Offener_Brief_TALIS verfügbar.

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Stefan Düll über presse@lehrerverband.de bzw. unter 0151 – 10 92 68 48.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

Offener Brief an Kultusministerkonferenz

Bitte um Beteiligung Deutschlands an der TALIS-Studie

Sehr geehrte Frau Präsidentin der Kultusministerkonferenz, liebe Frau Günther-Wünsch, sehr geehrte Vizepräsidentinnen, liebe Frau Streichert-Clivot, liebe Frau Prien,

wir möchten Ihre Aufmerksamkeit heute auf ein wichtiges Anliegen lenken, das von Bedeutung für die Weiterentwicklung unseres Bildungswesens ist. Wir bitten Sie zu initiieren, dass auch Deutschland an der kommenden TALIS-Studie (Teaching and Learning International Survey) der OECD teilnimmt. Deren Durchführung ist für 2024, die Veröffentlichung für 2025 geplant.

Da Sie in der Vergangenheit viele Anstrengungen unternommen haben, die Leistungsentwicklung unseres Schulsystems für Schülerinnen und Schüler zu messen (PISA), erwarten wir, dass auch das Arbeitsumfeld der Lehrkräfte als ein wichtiger Faktor für die Unterstützung des Bildungserfolgs, des professionellen Handelns für Lehrkräfte international vergleichbar begutachtet wird.

Denn es sind doch Lehrkräfte, die wesentlich zum Bildungserfolg der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen beitragen. Aus unserer Perspektive müssen die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, vielfach auch die Rahmenbedingungen unter denen Unterricht in Deutschland stattfindet, kontinuierlich verbessert werden.

Für eine vergleichende Orientierung halten wir das Erheben von international vergleichbaren Daten zu diesem Thema für bedeutsam. Wir weisen darauf hin, dass Deutschland bereits im Bereich der frühkindlichen Bildung an der TALIS-Starting-Strong-Studie teilnimmt, die wichtige internationale Vergleichsdaten zu den Rahmenbedingungen des Beschäftigungsfeldes und pädagogischen Praktiken im Kita-Alltag liefert.

Wir unterstützen dies und weisen darauf hin, dass auch für die Bereiche allgemeinbildender und berufsbildender Schulen mit gleicher Sorgfalt agiert werden sollte. Nach unserer Kenntnis ist eine Teilnahme an der TALIS-Studie (oder einer vergleichbaren OECD-Studie) zu den Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen an Schulen derzeit von Ihnen nicht geplant.

Informationen zu Arbeitsbedingungen, Unterrichtspraktiken, Lehr-Lern-Umgebungen und Formen der Zusammenarbeit sind für eine Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung der zukünftigen Lehrkräfte und auch für die Verankerung einer entsprechenden Personalentwicklung an den Schulen bedeutsam. Die TALIS-Studie bietet eine gute Möglichkeit, um den Ist-Zustand unseres Bildungssystems zu den oben genannten Themen zu analysieren, bewährte Praktiken zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehrkräfte abzuleiten.

TALIS konzentriert sich aktuell auf die Sekundarstufe I: Die Teilnahme Deutschlands an der Studie für diese Schulstufe ist ein erster wichtiger Schritt. Langfristig fordern wir auch eine Untersuchung der Situation der Lehrkräfte an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulformen für alle Altersstufen.

Gerade in Hinsicht auf den wachsenden Lehrkräftemangel in Deutschland ist es wichtig, das Arbeitsumfeld der Lehrkräfte zu analysieren und zu verbessern, um den Arbeitsort Schule für junge Menschen attraktiv zu machen. 

Wir appellieren daher an Sie, die Teilnahme Deutschlands an der kommenden TALIS-Studie zu initiieren und die notwendigen Ressourcen dafür bereitzustellen, zumal dies relevante Industriestaaten wie USA, Japan, Frankreich, Großbritannien oder Spanien auch tun.

Eine solche Beteiligung für die Analyse des Arbeitsumfeldes der Lehrkräfte ist ein wichtiger Schritt, auch die pädagogische Qualität, die Leistungsfähigkeit und den Erfolg unserer Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu steigern.

Mit der Bitte um Prüfung unseres Anliegens verbleiben wir mit freundlichen Grüßen,

Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands DL

Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands DPhV

Dirk Meußer, amtierender Vorsitzender (kommissarisch) des Verbands Deutscher Realschullehrer VDR

Pankraz Männlein und Dr. Sven Mohr, Vorsitzende des Bundesverbands der Lehrkräfte für Berufsbildung BvLB

Gerlinde Kohl, Bundesvorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft Deutschlands KEG

 

DL-Präsident Düll zur Debatte um Sprachförderung: „Deutsch ist der Schlüssel für den Erfolg in Schule und Beruf“

In der Debatte um die Einführung verpflichtender Sprachstandstests präzisierte DL-Präsident Stefan Düll seine Aussagen wie folgt:

„Deutsch ist der Schlüssel für den Erfolg in Schule und Beruf. Nur durch eine gezielte Sprachförderung kann Kindern mit Defiziten in der Beherrschung des Deutschen als Alltags- und Bildungssprache der Weg ins Leben geebnet werden. Für eine erfolgreiche Integrationspolitik braucht es Sprachstandstests, wie das Beispiel Hamburg zeigt. Im Flächenland Bayern zeigen gerade Kinder in den Städten und Ballungsräumen vielfach einen großen Sprachförderbedarf.

Schon im vorschulischen Bereich der frühkindlichen Erziehung braucht es die erforderlichen Ressourcen und die richtigen Konzepte. Es sind größere Anstrengungen erforderlich, um sicherzustellen, dass Kinder bei der Einschulung in der Lage sind, dem Unterricht auch sprachlich zu folgen. Dazu fordert der Deutsche Lehrerverband verpflichtende vorschulische Sprachstandserhebungen und bei festgestellten Sprachdefiziten eine verpflichtende vorschulische Förderung.

Dabei setzen wir in Erweiterung traditioneller Sprachförderprogramme auf eine alltagsintegrierte Sprachbildung, die durch Impulsförderung den Erwerb eines Grundwortschatzes bestmöglich unterstützt und garantiert. Wesentlich dabei ist auch die Expertise des pädagogischen Personals an den Kindertagesstätten, die mit der Durchführung der Tests und der weiteren Fördermaßnahmen befasst sein werden. Sicherlich benötigen nicht alle Kinder eine zusätzliche Sprachförderung, aber viele und es werden zunehmend mehr.“

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Stefan Düll über presse@lehrerverband.de bzw. über eine Anfrage an die Geschäftsstelle unter 030 / 70 09 47 76.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

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VDR-Bundesvorsitzender Jürgen Böhm wird Staatssekretär in Sachsen-Anhalt

Der Deutsche Lehrerverband gratuliert und dankt seinem Vize-Präsidenten

DL-Präsident Stefan Düll gratuliert VDR-Bundesvorsitzenden und DL-Vize-Präsidenten Jürgen Böhm zu seiner Ernennung zum Staatssekretär im Ministerium für Bildung von Sachsen-Anhalt: „Jürgen Böhm übernimmt eine verantwortungsvolle Aufgabe in schwieriger bildungspolitischer Zeit. Gerade Sachsen-Anhalt leidet schon jetzt in besonderem Maße unter dem Lehrkräftemangel.“

Düll betont: „Jürgen Böhm kennt durch seine Tätigkeit als Lehrer und Schulleiter die Realität in den Schulen – gleichzeitig hat er als langjähriger Verbandsvorsitzender des Bundesverbands VDR und seines Landesverbands brlv auch immer das große Ganze im Blick, beide Perspektiven sind sehr wertvoll für seine zukünftige Aufgaben.“

Düll dankt Böhm für seine engagierte Tätigkeit als Vize-Präsident im Präsidium des Deutschen Lehrerverbands seit 2010: „Jürgen Böhm setzt sich zum einen intensiv für die Belange der Lehrkräfte an Realschulen ein, andererseits bewahrt er den Blick für das große Ganze: Für das vielgliedrige Schulwesen mit seiner schulartspezifischen Lehrerausbildung, die Verbeamtung der Lehrkräfte an allen staatlichen und kommunalen Schulen und die hohe Qualität der Abschlüsse. Unschätzbar sind auch seine Erfahrungen als Leiter einer Schule mit digitalem Schwerpunkt. Ich wünsche Jürgen Böhm für die anstehenden Herausforderungen gutes Gelingen und eine glückliche Hand!“

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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Stefan Düll über presse@lehrerverband.de bzw. über eine Anfrage an die Geschäftsstelle unter 030 / 70 09 47 76.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher

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Schule ohne Lehrkräfte? Probleme, Lösungsansätze und Zukunftsperspektiven

Unter diesem Titel diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Lehrerverbands mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK sowie der Eltern und Schüler und zahlreichen Lehrkräften und weiteren an der Bildung Beteiligten das aktuelle Problem des Lehrkräftemangels. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Bildungsjournalisten Martin Spiewak.

von Anne Schirrmacher

Der Lehrkräftemangel beschäftigt aktuell alle Teile der Gesellschaft – Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern als direkt Betroffene ebenso, je mehr die Auswirkungen deutlich werden, auch die Wirtschaft, viele Institutionen und Stiftungen, und die Politik. Sehr viele Probleme im Bildungsbereich – Unterrichtsausfall, fehlende Förderungsmöglichkeiten, sinkende Leistungen in Studien – hängen indirekt oder direkt auch mit fehlenden Fachkräften im Lehrkräftebereich zusammen. Während die Lehrkräfteverbände bereits seit Jahren vor dem Mangel warnen oder wie im Bereich der Beruflichen Schulen diesem Mangel bereits seit langem ausgesetzt sind, beginnen die politisch Verantwortlichen dieses Thema erst seit einiger Zeit intensiv in den Blick zu nehmen.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und der Deutsche Lehrerverband hatten drei Fragen formuliert und entsprechend drei Panels von Expertinnen und Experten zusammengestellt, die diese Fragestellungen gemeinsam diskutierten:

  • Was sind die Ursachen für den Lehrkräftemangel und warum entscheiden sich immer weniger junge Menschen für den Beruf?
  • Wege und Irrwege: Wie sind die aktuellen Gegenmaßnahmen der Bundesländer zu bewerten?
  • Wie kann der Arbeitsort Schule langfristig attraktiver werden?

Der Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung Michael Thielen eröffnete die Tagung und wies auf die Dringlichkeit des Themas hin, da neben den Perspektiven der Bildungsrepublik Deutschland die Bildungs- und damit Lebenschancen junger Menschen akut betroffen sind. DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger beschrieb in seiner Begrüßung den Lehrkräftemangel als die zentrale, größte und alle anderen Themen überlagernde Herausforderung der Schulpolitik in Deutschland – er liege wie eine bleierne Decke über allen anderen Problemen der Schul-und Bildungspolitik, Stundenausfall und Unterrichtskürzungen bedrohten längst nicht nur mehr Zusatzangebote, sondern den gesamten Pflichtunterricht.

In seiner Keynote für das erste Panel zur aktuellen Lage entwarf Andreas Schleicher von der OECD ein Bild des Lehrkräfteberufs, das von Eigenverantwortlichkeit und Entscheidungsfreiheit geprägt ist – aktuelle zu enge Vorschriften und Regeln führten zu Frustration bei vielen Lehrkräften. Zu den Teilnehmerinnen des Panels zählte Wiebke Maibaum, Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz – als Lehrertochter hat sie einen realistischen Einblick in die Belastungen des Berufs. Zum Zeitpunkt der Tagung war sie zwischen den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen, entsprechend spielt der Gedanke an die Zukunft eine Rolle: sie habe nicht vor, Lehrerin zu werden – Lehrkräfte müssen aus ihrer Beobachtung heraus zu viel private Zeit investieren und haben zu wenig Spielräume. Isabel Probst, eine ehemalige Gymnasiallehrerin, berät Lehrkräfte, die mit ihrer beruflichen Situation nicht zufrieden sind. Oft geht es zunächst darum, wie an ihrem Platz in der Schule ihr beruflicher Alltag so verändert werden kann, dass wieder mehr Zufriedenheit und Erfüllung entsteht. In vielen Fällen hilft sie als Coach Lehrkräften aber auch, eine Berufsperspektive außerhalb der Schule und des Daseins als Lehrkraft zu entwickeln. Für viele ihrer Klienten tue sich ein pädagogischer Wertekonflikt auf, der sie belaste, neben aller zu erledigender (Verwaltungs-)Arbeit komme die Beziehungsarbeit mit den Schülerinnen und Schülern zu kurz. Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des VDR, kritisierte an den aktuellen angedachten politischen Maßnahmen, dass sie Aspekte des Berufs zerstören, die ihn für die Lebensplanung vieler Lehrkräfte attraktiv gemacht haben, z.B. in Bezug auf Teilzeitmöglichkeiten. Um attraktiv zu sein, brauche der Lehrkräfteberuf auch Karriereentwicklungsmöglichkeiten. Er unterstrich auch die Wichtigkeit der fachlichen Ausbildung, denn Fachlichkeit von hoher Qualität führe auch zu pädagogischer Freiheit.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK war für viele ihrer Vorschläge in ihrer Stellungnahme zum Lehrkräftemangel zu Beginn dieses Jahres aus vielen verschiedenen Richtungen kritisiert worden. Die Co-Vorsitzende der Kommission, Prof. Dr. Felicitas Thiel, ging in ihrer Keynote sachlich auf viele der Kritikpunkte ein und legte die Gründe für die Empfehlungen der SWK dar. Es sei nicht übertrieben, von einer Bildungskrise zu sprechen: anhand der Schulleistungsstudien werde sichtbar, dass Schülerinnen und Schülern ein Bildungsminimum nicht garantiert werden könne. Um die Chancen einer Generation nicht zu verspielen seien durchaus auch kontroverse Maßnahmen notwendig, insgesamt müssten die Ressourcen, die im System sind, besser verteilt werden. Alle angedachten Notmaßnahmen seien in unterschiedlicher Weise mangelhaft. Prof. Thiel unterstrich auch, dass der Beruf als Lehrkraft nicht zu schwarz gemalt werden dürfe. In der folgenden Gesprächsrunde diskutierte sie mit DPhV-Vorsitzender Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing und Dr. Dorit Stenke, Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Prof. Lin-Klitzing wies vor allem auf zwei Aspekte hin: Vorhandene Lehrkräfte müssen auf verschiedenen Ebenen entlastet werden, um sie im System zu halten. Zweitens brauche es einheitliche Standards auf Bundesebene, um die berufsbegleitende Qualifikation von Quereinsteigern sicherzustellen – analog zum grundständigen Lehramtsstudium. Staatssekretärin Stenke berichtete aus der Praxis der Bildungspolitik, wie z.B. für einen Weiterbildungsstudiengang für das Mangelfach Informatik darauf geachtet wurde, nicht Kolleginnen und Kollegen aus den Mangelfächern Mathematik und Physik abzuziehen. Generell müsse man neue Arbeitszeitmodelle denken, Lebensarbeitszeitkonten für Lehrende sei eine Idee, über die in Zukunft geredet werden müsse.  

Mit Spannung erwartet, stand das dritte Panel unter der Frage, welche Maßnahmen nötig sind, um den Arbeitsort Schule attraktiver zu gestalten, so dass auch in Zeiten des demographischen Wandels, in denen insgesamt weniger Fachkräfte in allen beruflichen Bereichen zur Verfügung stehen, sich genügend junge Leute für das Studium auf Lehramt und den Beruf als Lehrkraft entscheiden. Der junge Lehrer Alexander Brand hatte auf einer selbst organisierten Studienreise intensiven Einblick in das Schulsystem von fünf Ländern gewonnen. In seiner Keynote berichtete er von seinen Erfahrungen, vor allem in Singapur. Deutlich wurde, dass sich Ausgestaltungen im Schulwesen in verschiedenen Ländern stark unterscheiden, oft abhängig von der Mentalität und gewachsenen Strukturen. Dabei plädierte Alexander Brand auch in der folgenden Diskussion dafür, nicht einfach Konzepte und Strukturen aus anderen, scheinbar erfolgreicheren Ländern zu übernehmen – sondern zu überlegen, welche Frage/welchen Bedarf diese Strukturen in den jeweiligen Ländern erfüllen, und dann zu überlegen und Konzepte zu entwerfen, wie dieser Bedarf im Einklang mit hiesiger Kultur und Mentalität erfüllt werden kann. Ebenfalls auf dem Panel saß Schulleiterin Silke Müller, die von Gestaltungsfreiheiten im Bereich der niedersächsischen Schulen berichtete. Sie sehe ihre wichtigsten Aufgaben darin, die Schule nach außen zu vertreten, die Qualitätssicherung zu verantworten und ihr Kollegium zu entlasten und Freiräume zu schaffen. Schule sei für sie nach wie vor der beste Ort der Welt, weil die Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit haben, ihre Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorzubereiten. Auch DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger forderte, darüber nachzudenken, wie man das Image des Lehrkräfteberufs dadurch verbessern kann, indem mehr Freiräume und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden. Befragungen zeigten, dass Lehrkräfte sich vor allem mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe, das Unterrichten, und für ihre Schülerinnen und Schüler wünschten. Prof. Dr. Susan Seeber, ebenfalls Mitglied der SKW der KMK, die vor allem auch die Beruflichen Schulen in den Fokus rückte: Berufliche Schulen haben systemimmanent bereits jahrzehntelange Erfahrung mit der Ausbildung und Einbindung von Quereinsteigern und bieten außerdem eine große Bandbreite, wie Lehrkräfte sich entwickeln können.

Einige Motive durchzogen trotz unterschiedlicher Fragestellungen alle drei Gesprächsrunden der Tagung: Die Beteiligten waren sich einig, dass die Qualitätsstandards in der Lehrkräfteausbildung trotz des bestehenden Lehrkräftemangels im Interesse der Schülerinnen und Schüler und ihrer Bildung nicht heruntergefahren werden dürfen. Ebenfalls immer wiederkehrende Aspekte waren die Notwendigkeit von Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten an den Schulen – sowie der große Wunsch, dass Lehrkräfte wieder mehr Zeit und Freiräume für das Unterrichten und die pädagogische Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern gewinnen. Vielleicht schwierig umzusetzen in einer Zeit, in der ohnehin schon Lehrkräfte fehlen: aber gleichzeitig eine Notwendigkeit, damit der Lehrkräftemangel nicht noch gravierender wird.

Die Video-Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier auf der Seiter der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Kurzbiographie Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands

Oberstudiendirektor 

Geboren 1964 in Mindelheim, verheiratet, zwei Töchter, wohnhaft in Augsburg  

Studium der Fächer Deutsch, Englisch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien an der LMU München, der George-Washington-University, Washington, D.C., und der Universität Augsburg, Abschluss mit dem Staatsexamen I; Magister Artium in Nordischer Philologie und Germanischer Altertumskunde als Hauptfach; Referendariat mit Staatsexamen II (1994) und Lehrertätigkeit an verschiedenen Gymnasien in Oberbayern und Schwaben 

Ehemals: Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung und der Fulbright-Kommission 

Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes DPhV, Mitglied im Hauptvorstand des Bayerischen Philologenverbandes bpv, Mitglied im dbb-Bundeshauptvorstand, Mitglied im Hauptausschuss des Bayerischen Beamtenbundes BBB; Schulleiter und Seminarvorstand am Justus-von-Liebig-Gymnasium Neusäß, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft höherer Dienst AhD.

Weitere Informationen unter:  

https://www.linkedin.com/in/stefan-d%C3%BCll-b84031279  

Bilder in hoher Auflösung zur Verwendung mit der Rechteangabe: (c) Andreas Gebert/bpv 

 
 
 
 
 

Neuwahlen beim Deutschen Lehrerverband

Stefan Düll tritt die Nachfolge von Heinz-Peter Meidinger an

Bei dem alle drei Jahre tagenden Bundeshauptausschuss, dem höchsten Gremium des Deutschen Lehrerverbands, fanden heute Neuwahlen statt. Nach zwei Amtszeiten trat DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger nicht mehr zur Wahl an. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Stefan Düll zum zukünftigen Präsident des Deutschen Lehrerverbandes gewählt; er tritt dieses Amt zum 1. Juli 2023 an. Stefan Düll ist stellvertretender Bundesvorsitzender im Deutschen Philologenverband DPhV und leitet seit 2014 das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß.

Der neue Präsident Stefan Düll betonte: „Professionell und schulartspezifisch ausgebildete Lehrkräfte leisten einen unschätzbaren Dienst für die Gesellschaft. Sie dienen Deutschland. Schulen bilden den entscheidenden Kit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Identifikation mit einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Sie bilden jungen Menschen zu emanzipierten Persönlichkeiten heran, die die Zukunft unseres Landes und Europas gestalten und verantworten.“

DL-Schatzmeister Dominik Berdin (BvLB) wurde einstimmig im Amt bestätigt. Der scheidende DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger wurde von der Wahlversammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Am Vortag der Delegiertenversammlung fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Fachtagung zum Thema Lehrkräftemangel statt, ein Thema, das aktuell die Debatten in Politik und Gesellschaft bestimmt.

Unter dem Titel „Schule ohne Lehrkräfte? Probleme, Lösungsansätze und Zukunftsperspektiven“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Lehrerverbands mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK sowie der Eltern und Schüler und zahlreichen Lehrkräften und weiteren an der Bildung Beteiligten. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Bildungsjournalisten Martin Spiewak.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Qualitätsstandards in der Lehrkräfteausbildung trotz des bestehenden Lehrkräftemangels im Interesse der Schülerinnen und Schüler nicht heruntergefahren werden dürfen.

Der Deutsche Lehrerverband ist der Dachverband der folgenden allgemeinschulischen und berufsschulischen Lehrerverbände: Deutscher Philologenverband DPhV, Bundesverband der Lehrkräfte an Beruflichen Schulen BvLB, Verband Deutscher Realschullehrer VDR und Katholische Erziehergemeinschaft KEG.

Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger unter 0160 – 52 75 608. Stefan Düll erreichen Sie über die Geschäftsstelle des Deutschen Lehrerverbands über 030/7009 4776.

Für den Inhalt verantwortlich: Geschäftsstelle Deutscher Lehrerverband – Anne Schirrmacher